Erwache auch du, wie die Natur es uns vorzeigt.
Zum keltischen Jahreskreisfest Imbolc erinnern wir uns an den Neuanfang.
Inhalte
Imbolc, Lichtmess | 1./2.2. | Neubeginn Die Bedeutung von Imbolc | Veränderung der Jahreszeitqualität
Die ländlichen „Bauern-Traditionen“ des keltischen Imbolcs
Imbolc Rituale
Inneres Ritual zu Imbolc | Reflexionsimpulse
Im Jahresrad der acht keltischen Jahreskreisfeste
Das Jahreskreisfest Imbolc steht mit seinen Ritualen und Bräuchen für die Jahreszeitqualität des Neubeginns und des Erwachens nach der langen Winterruhe.
IMBOLC, LICHTMESS | 1./2.2. | NEUBEGINN
– Deine Samen erwachen nach der Winterruhe wieder zum Leben und streben nach Licht. –
Das Licht hat endlich wieder über die Dunkelheit gesiegt. Und die Natur erwacht zu neuem Leben.
Datum: 1. auf 2. Februar oder zum zunehmenden Februar-Halbmond Naturmentoring-Kreislauf: Nord-Osten Zeitqualität, um dein Licht wieder zu erwecken und mit der Welt zu teilen.
DIE BEDEUTUNG VON IMBOLC | VERÄNDERUNG DER JAHRESZEITQUALITÄT
Wie alle acht keltischen Jahreskreisfeste, markiert Imbolc eine prägende Veränderung in der Natur. Denn zu Imbolc (oder Imbolg) hat das Licht endlich wieder über die Dunkelheit gesiegt.
Du merkst sicher auch, dass Anfang Februar die Tage endlich wieder spürbar länger werden.
Denn die Kräfte des Lichts werden seit dem Julfest (Wintersonnwende, 21.12.) immer stärker.
Zu Imbolc hat das Licht nun endgültig den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit gewonnen.
Das Jahreskreisfest Imbolc ist also das Fest des Neubeginns und des Erwachens nach der langen Winterzeit. So erwacht die Natur mit der neugewonnenen Präsenz der Sonne zu neuem Leben. Und auch wir Menschen können den Neubeginn und das Erwachen in uns spüren.
Mama Natur spiegelt uns diese Veränderung in der Zeitqualität: In der Natur erwachen die Samenkörner. Über den Winter haben sie im Schutz von Mutter Erde verbracht. Nun bricht die Energie aus ihnen heraus. Und zarte Wurzeln durchbrechen die Samenschale. Sie graben sich tief ins Erdreich. Zudem verlassen die ersten zarten Triebe den Schutz des Samenkorns und streben nach dem Licht. Sie durchbrechen die Erdkruste und werden für die Welt sichtbar. Voller Energie beginnen die Pflanzen also zu wachsen und sich dem Licht der erwachten Sonne entgegenzustrecken. Außerdem beginnen zu Imbolc die Säfte wieder zu fließen. In Birken – dem „Licht-Baum“ – kannst du dieses Wunder sogar hören.
JAHRESKREISFESTE IM NATURMENTORING-KREISLAUF
Auch uns Menschen beeinflussen die veränderten Jahreszeitqualitäten.
Jedes Jahreskreisfest erinnert uns an die unterschiedlichen Qualitäten des Naturmentoring-Kreislaufs.
Das Naturmentoring-Kreislaufmodell beschreibt mit seinen Qualitäten Eigenschaften von uns Menschen: Etwa Ideenreichtum und Inspiration, fokussiertes Handeln, Feierlaune oder auch tiefgehende Reflexion. Mithilfe des Naturmentoring-Kreislaufs erkennst du all diese Qualitäten in dir. Und du kannst sie so bewusst nutzen.
Mehr zum Naturmentoring Lebensrad kannst du im Artikel "Innere Balance mit den Zyklen der Natur | Naturmentoring Lebensrad"
Auch die Jahreskreisfeste sind eine Erinnerung an diese Qualitäten. Denn die Zeitqualität der Jahreskreisfeste geht Hand in Hand mit den Qualitäten des Naturmentoring-Kreislaufs.
Imbolc repräsentiert die Nord-Ost-Qualität im Kreislauf. In der Natur markiert Imbolc den Neubeginn und das Erwachen. Deshalb ist auch in dir die visionäre Kraft besonders aktiv. Dadurch hast du vielleicht viele neue Ideen. Denn deine Inspiration fließt, wie die Säfte der Pflanzen. Außerdem spürst du Tatendrang in dir. Weil auch deine inneren Projekte, wie die zarten Triebe der Pflanzen, die Erdkruste durchbrechen möchten. Bisher lagen sie verborgen in Mama Erde. Doch zu Imbolc ist es Zeit sich der Welt zu zeigen.
DIE WURZELN VON IMBOLC
Die Qualität des Jahreskreisfestes wurde im Laufe der Jahrtausende von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen auf verschiedene Arten gefeiert: Die Kelten weihten Imbolc ihrer Göttin Brigid. Im alten Rom hingegen wurden im Februar das Reinigungsfest Lupercalien zelebriert. Und im Christentum hat sich Mariä Lichtmess entwickelt.
All diese Feste haben gemeinsam, dass sie die Hoffnung und das Erwachen feiern. Und dass es ein Weihe- und Reinigungsfest ist.
IMBOLC BEI DEN KELTEN
Die Kelten haben das Jahreskreisfest Imbolc ihrer Göttin Brigid geweiht. Und speziell in Irland ist diese Tradition bis heute lebendig. Brigid wird in der keltischen Mythologie Irlands als Göttin der Dicht- und Schmiedekunst, sowie Geburten und Schutzpatronen der Ärzte und Hebammen verehrt. Außerdem repräsentiert sie die Kräfte des Lichts und des Feuers. Ihr Name wird etwa als „die Strahlende“ oder „die Helle“ übersetzt. Weiters schützt sie Ernte, Familie, Haus und Hof. Eine weitere Aufgabe von Brigid war es über die Flüsse und Bäche zu wachen. Und so mit den Gewässern Fruchtbarkeit ins Land zu bringen.
So erweckt die Göttin Brigid jedes Jahr am 1. Februar die Erde zu neuem Leben.
Aus der Verehrung der Göttin Brigid zu Imbolc hat sich bis heute das Binden des Brigid-Kreuzes erhalten. Ein traditionell aus Binsen geflochtenes Schutzzeichen. Als Tür- oder Fensterschmuck soll es Kraft spenden und vor Krankheit, Hunger und Feuer schützen.
CHRISTLICHE MISSIONARE ÜBERNEHMEN HEIDNISCHE ELEMENTE
Einige heidnische Traditionen zu Ehren ihrer Göttin Brigid wurden von christlichen Missionaren übernommen: Zu Ehren von Brigid, der Göttin des Lichts und des Feuers, wurden von den Heiden etwa Kerzen in den Häusern oder Freudenfeuer entzündet. Außerdem wurden segnende Kräuter verräuchert.
Diese Elemente wurden bei der Christianisierung in das katholische Fest Mariä Lichtmess übernommen: Nämlich in Form von Lichterprozessionen und Kräuterweihen.
Im Christentum wird am 1. Februar der Heiligen Brigida von Kildare aus Irland gedacht. Bis heute ist dieses Fest in Irland ein wichtiger Gedenktag. Der christlichen Überlieferung zufolge war die Äbtissin Brigida „Vermittlerin“ zwischen den Heiden und den Christen. Und soll Wunder bewirkt haben.
Anhand der christlichen Heiligen Brigida bzw. der keltischen Göttin Brigid kann man die Verschmelzung von Heidentum und Christentum gut beobachten. Denn beide Figuren haben erstaunliche Ähnlichkeiten. Trotzdem sind sich Geschichtswissenschaftler:innen bis heute nicht gänzlich einig, ob die historische Figur der Brigida tatsächlich existiert hat. Oder ob die keltische Göttin Brigid in eine christliche Heilige umgewandelt wurde.
DIE LÄNDLICHEN „BAUERN-TRADITIONEN“ DES KELTISCHEN IMBOLCS
Bis vor wenigen Jahrzehnten war das katholische Fest Lichtmess ein wichtiger Tag in bäuerlichen Gegenden. Denn das Bauernjahr begann wieder: Am 2. Februar wechselten die Knechte und Mägde zu ihren neuen Dienstherren. Und die Bauern nahmen ihre Arbeit nach der Winterpause wieder auf.
Dieser Umbruch im Leben der bäuerlichen Bevölkerung hat einige Bauernregeln hervorgebracht: Etwa „Ist’s an Lichtmess hell und rein, wird’s ein langer Winter sein. Wenn es aber stürmt und schneit, ist der Frühling nimmer weit.“
IMBOLC RITUALE
Wie bei allen Jahreskreisfesten gibt es auch zu Imbolc spezielle Bräuche, Traditionen oder Rituale. Aber vergiss nie: Finde deine eigene Natur und feiere die Feste auf eine für dich stimmige Weise.
Öffne alle Fenster und Türen. Sie blieben den langen Winter über geschlossen. Doch nun ist es Zeit für frischen Wind. Lass also Erfrischung in dein Heim und Leben.
Schenke der Birke deine Aufmerksamkeit. Sie ist der heilige Baum der keltischen Göttin Brigid und als „Baum des Lichts“ typische Lichtbringerin der Jahreszeitqualität. Lausche den Säften, die in der Birke erwachen. Oder stelle ein „Birken-Beserl“ für deinen Frühjahrsputz her.
Mach einen Frühjahrsputz, um Altes zu bereinigen.
Binde zu Ehren der Göttin Brigid das traditionelle Brigid-Kreuz. Als Symbol für Schutz und Licht.
Räuchere mit reinigenden und segnenden Kräutern. Etwa Beifuß, Fichte, Salbei oder Wacholder.
Weihe und entzünde Kerzen. Oder gestalte eine Lichterprozession, wie sie zu Lichtmess Tradition hat.
INNERES RITUAL ZU IMBOLC | REFLEXIONSIMPULSE
Passend zu der Jahreszeitqualität kannst du dir etwa folgende Fragen stellen. So dringst du tief zu deinem Kern vor und schwinge mit der Zeitqualität.
Was möchte ich erblühen lassen?
Wie kann ich meinen Samen stärken?
Was möchte ich loslassen, damit mein Samen erblühen kann?
Welchen ‚frischen Wind‘ möchte ich in mein Leben lassen?
IM JAHRESRAD DER ACHT KELTISCHEN JAHRESKREISFESTE
Imbolc ist unserem Kalender nach das erste der acht keltischen Jahreskreisfeste im Jahr. Daneben feierten die Kelten noch weitere Sonnen- und Mondfeste. Nämlich Ostara (Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche), Beltane (Walpurgis), Litha (Sommersonnwende), Lughnasad (Schnitter:innenfest), Mabon (Herbst- Tag-und-Nacht-Gleiche), Samhain (Allerseelen) und das Julfest (Wintersonnenwende).
Entstanden sind die Feste aus der genauen Beobachtung der Natur. Unsere Ahnen waren maßgeblich von der Natur und ihren Rhythmen abhängig und tief mit ihnen verwurzelt. Deshalb kannten sie Mutter Natur, ihre Zeiten und Eigenheiten. Und lebten im Einklang mit den Veränderungen der Natur.
Auch heute noch laden uns die Jahreskreisfeste dazu ein feste Fäden zwischen uns und der Natur zu spinnen. Mittels der Jahreskreisfeste wirst du bewusst auf die aktuellen Jahreszeitqualitäten aufmerksam gemacht. Und du kannst in Beziehung mit den Qualitäten gehen.
Doch die Verbindung zur Natur ist nur ein Aspekt: Gleichzeitig mit der Anbindung an die „äußere Natur“ oder „dem Draußen“ verwurzelst du auch in dir und deiner inneren Natur. Denn die Jahreskreisfeste und die Jahreszeitqualitäten laufen synchron mit den Qualitäten im Naturmentoring-Kreislauf. Dein Kreislauf wiederum schenkt dir innere Orientierung und Wertschätzung all deiner menschlichen Qualitäten.
Imbolc ist das Fest des Neubeginns und des Erwachens: Deshalb finden diese Neuerungen auch in deiner inneren Welt statt.
Auch die anderen Jahreskreisfest zeigen dir deine innere Prioritäten im Jahreszeitenverlauf auf. Denn der natürlichen Rhythmus der Natur, entspricht auch deiner inneren Energie. Gibst du dich den Jahreskreisfesten und ihren Schwingungen hin, kommst du also in deinen natürlichen Flow. Und erreichst dadurch deine natürliche Balance und Ausgeglichenheit. Dadurch wirst du dich also jederzeit genährt und angespornt fühlen, ohne auszubrennen.
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