Barfuß gehen ist mehr als nur keine Schuhe anhaben. Es bedeutet spüren, achtsam werden und somit in die Naturverbindung finden.
Inhaltsverzeichnis
Was hältst du so von barfuß gehen?
Ich bin sehr zwiegespalten: Zuhause immer nur bloßfüßig! Aber draußen?! Das zwickt und zwackt doch überall an meinen zarten Füßchen.. Aber eigentlich wäre es schon cool..
Der Podcast „Wieder Wilder Werden“ der lieben Verena hat mich inspiriert es mal wieder mit dem Barfuß gehen zu probieren, bevor ich die Ausrede habe es ist zu kalt geworden.
Also schwubs beim Spaziergang die Schuhe ausgezogen und mal „bloßhappad“ über die Wiese gelaufen.
Barfuß LAUFEN – bei mir nur im übertragenen Sinn
Wenn ich „barfuß über die Wiese laufen“ sage, mein ich natürlich vorsichtigst watscheln, kaum auftreten, die Augen nicht vom Boden lassen können, ur oft das Gesicht verziehen, weil der Untergrund schon irgendwie piekst, gruselig, nass oder einfach grauslich ist.
Gruselig oder grauslich ist er natürlich nur in meinem Kopf. In einen Kaugummi, Kacki, Kondom oder sonstiges wirklich grausliches bin ich tatsächlich noch nie reingestiegen. Ich such mir meine Plätzchen zum bloßfüßig gehen natürlich genauestens aus ^^
Aber es ist schon grauslich für mich, wenn ich plötzlich in ein bisschen feuchte Erde reinsteig oder auf irgendein Blatt, Blüte, Samen oder ähnliches, das dann an meiner Fußsohle klebt.
Warum Barfuß laufen so schwierig für mich ist
Keine Ahnung eigentlich. Wäre doch echt nichts dabei?
Aber ja, in meinem Kopf spuken auch die üblichen Vorurteile herum: Man wird dreckig, könnte in etwas Grausliches steigen oder gar wo rein treten, woran man sich verletzt. (Hört mal in die Podcast-Folge 003 von Verena rein! Sie hat viel mehr Vorurteile von unterschiedlichen Leuten zusammengetragen.)
Ich finde auch einfach das Gefühl von Gras auf meinen Füßen super grauslich. Schon immer. Keine Ahnung warum.
Dabei ist mir noch nie etwas Schlimmes passiert. Also ich bin nie in Dornen, Glas, Brennesseln, Kacki… gestiegen.
Mir sieht man mein Unwohlsein ohne Schuhe irgendwie noch an..
Warum will ich trotzdem barfuß gehen üben?
Der Podcast „Tanz barfuß durch die Welt“ von Verena hat mir echt nochmal einen Denkanstoß gegeben. Während meinen Kursen bei Martin von Nawisho habe ich ja schon begonnen zu üben. Aber leider hat mich der Schlendrian fest im Griff und die ersten zarten Anfänge, dass ich barfuß gehe, haben schon lang wieder nachgelassen.
Warum ich jetzt trotzdem wieder anfangen mag:
G'sund is.
Mehr spüren.
Achtsamkeit^10.
Naturverbindung.
Also ich glaub es ist einfach gesund.
Öfter hört man ja, dass „moderne Füße“ nicht mehr die richtigen Muskeln und starke Sehnen haben, weil wir nur mehr in Schuhen auf Beton gehen und gar nicht mehr auf unterschiedlichen Untergründen „balancieren“ müssen.
(Ich habe natürlich kein medizinisches Wissen! Das habe ich nur aus zweiter Hand von einem Arztbesuch erzählt bekommen bzw. gelesen.)
Deshalb geh ich auch mit Schuhen gerne auf nicht betoniertem Boden – also Erde, Schotter, Wiese, oder was ich halt gerade neben der asphaltierten Straße finde. Dort geht sichs viel netter, finde ich.
Man spürt viel mehr.
Also es ist ja erstaunlich wie viel Nerven in den Füßen sind und was man alles mitbekommt, wenn man die arbeiten lässt: Ist der Boden kalt oder warm, nass, trocken oder feucht, wie ist der Untergrund – Wiese, Steinchen, stachelige, vertrocknete Grashalme, Nadeln (von Nadelbäumen ^^), Bockerl, Blüten, etc.? Wie spürt sich Waldboden im Vergleich zur Wiese an? Wie kalt ist das Wasser, wenn man durch ein kleines Bacherl steigt?
Ich bin auch gleich viel achtsamer.
Eben weil ich viel mehr spüre achte ich viel mehr auf das was ich spüre. Ob die Wiese am Morgen noch feucht ist oder nicht merke ich mit Schuhen nur, wenn es mich nervt, dass ich jetzt nasse Socken habe. Wenn ich barfuß geh freue ich mich, dass ich das bemerkt hab und meine Füße gleich erfrischt sind. Wenn ich (ab und zu) im Wald bloßfügig gehe bin ich viel achtsamer, dass ich nicht in einen Brombeer-Ausläufer steige, weil Dorne ist ja gleich großes Aua. Aber das tolle dabei ist, dass ich plötzlich merke wo überall Brombeeren wachsen. Ich versuche noch mehr als sonst darauf zu achten, dass ich ja in kein kleines Insekt trete. Leider tatsächlich aus dem Grund, dass ich nicht das gatschige Innenleben eines Insekts auf meiner Sohle haben will. Aber trotzdem, der Effekt ist ja für das Insekt unabhängig von meinem Beweggrund derselbe – es wird nicht niedergetrampelt. Ja und gleichzeitig übe ich den „Fuchsgang“ (Naturmentoring Kernroutine). Also eine Art zu gehen bei der man mit den Zecherln zuerst auftritt und erst wenn der Untergrund passt und ungefährlich ist mit dem ganzen Fuß auftritt. Da tastet man auch einfach bewusst mit den Füßen. Und das ist schon eine sehr coole Achtsamkeitsübung.
… Naturverbindung
Mit anderen Worten: Dieses barfuß gehen ist ein gutes Vehikel für mehr Naturverbindung. Ich mach’s wie die Leute früher, die noch keine modernen Schuhe hatten, und gehe einfach ohne. Ich spüre meine Umgebung – in dem Fall die Umgebung unter bzw. um meine Füße herum – viel mehr. Und dadurch beachte ich meine Umgebung mehr. Bin achtsamer, verbinde mich eher. Also: Cooles Fazit für mich.
Wenn ich dann barfuß gegangen bin…
Oh, dann freu ich mich immer!
…Dass ich mich endlich wieder mal überwunden hab und sehe, dass es eig. gar nicht schlimm, sondern eh recht leiwand ist.
…Dass ich meine Füße endlich mal wieder Frischluft schnuppern hab lassen.
…Dass ich neue Erfahrungen und Sinneseindrücke mit meinen Füßen sammeln konnte.
…Und natürlich – worüber sich vlt. nicht jeder freut – dass meine Haut auf den Fußsohlen mal wieder angeregt wurde etwas widerstandsfähiger zu werden und Hornhaut zu bilden.
Also in diesem Sinne. Dir auch fröhliches barfuß gehen!
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